Thermodynamik (German, Paperback, Softcover Reprint of the Original 1st 1893 ed.)

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Von Tag zu Tag spielen die beiden Hauptprincipien der Thermodynamik in allen Zweigen der philosophischen Natur- betrachtung eine groessere Rolle. Die kuhnen Theorien, die noch vor 40 Jahren galten und mit Molekular-Hypothesen verquickt. waren, sind heutzutage verlassen worden, und man sucht auf der Thermodynamik allein das ganze Gebaude der mathematischen Physik aufzubauen. Sind aber die Lehrsatze von R. Mayer und von Clausius, diese beiden Hauptstutzen des Gebaudes, fest genug begrundet, um dasselbe fur absehbare Zeit tragen zu koennen? Niemand zweifelt daran, aber worauf grundet sich diese Zuversicht? Ein bedeutender Physiker sagte mir eines Tages gelegentlich einer Besprechung uber das Fehlergesetz: "Jedermann glaubt fest an dasselbe, da die Mathematiker meinen, es sei eine Beob- achtungsthatsache, die Be 0 b ach te r hingegen, es sei ein mathe- matisches Gesetz". So verhielt es sich auch lange Zeit mit dem Princip von der Erhaltung der Energie. Heute ist dem nicht mehr so, vielmehr weiss Jedermann, dass dies Gesetz aus experi- mentellen Thatsachen abgeleitet ist. Was berechtigt uns dann aber, dem Princip selbst eine groessere Allgemeinheit und Genauigkeit zuzuschreiben, als den Versuchen, auf die es begrundet ist? Dies kommt auf die Frage hinaus, ob es uber- haupt erlaubt ist, die empirischen Thatsachen, wie es gewoehnlich zu geschehen pflegt, zu verallgemeinern, und ich bin nicht verwegen genug, diese Frage, an deren Loesung schon so viele Philosophen ver- geblich ihre Kraft versucht haben, hier zu eroertern.

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Von Tag zu Tag spielen die beiden Hauptprincipien der Thermodynamik in allen Zweigen der philosophischen Natur- betrachtung eine groessere Rolle. Die kuhnen Theorien, die noch vor 40 Jahren galten und mit Molekular-Hypothesen verquickt. waren, sind heutzutage verlassen worden, und man sucht auf der Thermodynamik allein das ganze Gebaude der mathematischen Physik aufzubauen. Sind aber die Lehrsatze von R. Mayer und von Clausius, diese beiden Hauptstutzen des Gebaudes, fest genug begrundet, um dasselbe fur absehbare Zeit tragen zu koennen? Niemand zweifelt daran, aber worauf grundet sich diese Zuversicht? Ein bedeutender Physiker sagte mir eines Tages gelegentlich einer Besprechung uber das Fehlergesetz: "Jedermann glaubt fest an dasselbe, da die Mathematiker meinen, es sei eine Beob- achtungsthatsache, die Be 0 b ach te r hingegen, es sei ein mathe- matisches Gesetz". So verhielt es sich auch lange Zeit mit dem Princip von der Erhaltung der Energie. Heute ist dem nicht mehr so, vielmehr weiss Jedermann, dass dies Gesetz aus experi- mentellen Thatsachen abgeleitet ist. Was berechtigt uns dann aber, dem Princip selbst eine groessere Allgemeinheit und Genauigkeit zuzuschreiben, als den Versuchen, auf die es begrundet ist? Dies kommt auf die Frage hinaus, ob es uber- haupt erlaubt ist, die empirischen Thatsachen, wie es gewoehnlich zu geschehen pflegt, zu verallgemeinern, und ich bin nicht verwegen genug, diese Frage, an deren Loesung schon so viele Philosophen ver- geblich ihre Kraft versucht haben, hier zu eroertern.

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Product Details

General

Imprint

Springer-Verlag

Country of origin

Germany

Release date

1900

Availability

Expected to ship within 10 - 15 working days

First published

1893

Authors

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Dimensions

234 x 156 x 17mm (L x W x T)

Format

Paperback - Trade

Pages

302

Edition

Softcover Reprint of the Original 1st 1893 ed.

ISBN-13

978-3-642-50491-4

Barcode

9783642504914

Languages

value

Categories

LSN

3-642-50491-4



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